Stille Wasser
werden rar —
sie sterben aus
und sind in Gefahr!
Autor: Monika Kleimeyer
Vereinsamung
Geborgenheit
Haben nicht
kleinste
Nester
im Ast
mehr
kuschelnde
Wärme
als der
schönste Palast?
Gnade vor Recht
Der Rasen war hoch
ich mußte ihn mähen
dann sah ich vor mir
dieses Blümchen da stehen
Bescheidenheit
„Rote Kirschen
ess ich gern
schwarze
noch viel lieber…“
Reinheit
Erst später
nach vielen
Geschenk — Ideen
wird uns
bewußt
Die Gunst der Geburt
Ich denke oft
wie viele
unentdeckte
Neigungen
Fähigkeiten
und Begabungen
Stämme
„Ein ‚Stammhalter!‘
endlich —
vier Mädchen
die reichen.“
Fehlgeleitet
Von höchsten Gipfeln hinunter ins Tal
stürz ich mich glücklich vor Übermut
lebendig und quirlig mit stolperndem Fall
die Adern durchströmt mein frisch — junges Blut.
Gefühlsarmut
Gewaltige Berge
aus Eis
hinter Grün —
sind manchmal
nur „Zwerge“
die
niemals
verglühn.
Die Sprache unserer Hände
Unzählige Male
haben wir
in unserem Leben
einander
Hände gereicht
Ausnahmen
Schneeglöckchen — Weißröckchen
Du mußt doch erfrieren
was willst Du denn jetzt schon
das Blühen probieren?
An einen Freund
Du fragst — besorgt
Du schweigst
und verstehst
Zukunftsangst
„Da, guck mal die Alten
mit Runzeln und Falten —
sitzen und dösen
und kosten nur Geld!“
Ein Bazillus
Neid und Missgunst
wird — ganz ohne Frage
zur Geißel der Menschheit
und zur schleichenden Plage.