Dem Nest entschlüpft sind nun all ihre Jungen
sie flattern und hüpfen im Garten umher
noch gestern hat die Amsel vor Freude gesungen
doch seit heute hör‘ ich diese Lieder nicht mehr.
Auf der Flucht
Sie gehen, laufen,
rennen, flieh`n
„warum frag ich
wo wollt ihr hin?“
Das kostbarste Erbe
Nicht Haus, nicht Hof,
nicht Reichtum in Massen
wird das Edelste sein
was wir einst hinterlassen.
Déjà-vu
Völlig identisch.
der Platz wie der Ort
jede Empfindung,
Berührung und Wort
Die Entscheidung
Dämmerung
Wie tröstlich es doch ist,
im Besitz aller Kräfte zu sein
herauszutreten
aus der Dunkelheit
vorbei an erstarrten Säulen
vergangenen Daseins
Eine wahre Begebenheit
Wir saßen in einem Boot. Unsere Blicke trafen sich, tauchten zurück in die Tiefen graugrünen Wassers, wechselten von Ufer zu Ufer, wo Schildkröten träge aus ihrem Mittagsschlaf erwachten. Nur drei Schritte von mir entfernt saß „Sie!“. Leicht zurückgelehnt, verträumt und in sich versunken, die Augen halb geschlossen. Um uns Touristen, ein wenig müde plaudernd, sich räkelnd auf dem kleinen, hölzernen Oberdeck, in sengender Sonne, aus der es kein Entrinnen gab.
Erarbeitet
Schranken
die wir mit
großem Fleiß
den eigenen Händen
und zähem Schweiß
Ewigkeit
Für Verliebte
Wenn
Augen ineinandertauchen
Arme sich umschließen
im Gleichklang jeden Atem hauchen
und Zug um Zug genießen
Im falschen Licht
Trage Dein Kreuz
nicht hinaus
auf ein Land
was uneingezäunt
und Dir nicht bekannt
Im Land des Friedens
Es gibt eine Brücke
im Niemandsland
dort stehen die Menschen
am Straßenrand
Ironien
Ich fahre meine Antennen aus!
Höre über Funk
die verzerrten Worte
eines Nachrichtensprechers:
Leuchtfeuer
Nachtgedanken
Du meine Nacht,
Du lässt mich vergessen
den Schmerz in meinen Ohren,
was ich hörte
was mich störte
was der Lärm dieses Tages
mit List übertönte
und allwissend betörte.