Wir schauen
durch kleinste Öffnungen
Spalten und
Ritzen
Drei Kreuze ‚gen Himmel
auf sicherem Stand
aus Gold geschmiedet
mit kunstvoller Hand.
Geboren
gelebt
gestorben. –
Ein Rinnsal war ich einst und schlief
zufrieden –
bis der Bach mich rief:
Dunkelheit umgibt ein Licht
wie täglich unser Leben —
doch sehen würden wir es nicht
wär es von Helligkeit umgeben.
Mauern des Lebens
man läßt uns nicht ein.
Wir klopfen —
vergebens –
sind wieder allein.
Du meine Bank wie lieb ich Dich!
Morsch und noch mit altem Strich
wartest Du – geduldig – still
bis Dich jemand haben will
Wie oft warst Du ein Spaß für mich
als ich durch die Wiesen rannte —
Blumen pflückte – und auch Dich
„Pusteblume“ man Dich nannte.
Technik, Fortschritt,
Macht und Geld –
niemand hört den Schrei der Welt:
es ist genug, wann hört ihr mich,
wacht endlich auf – noch lebe ich!
Mal zu trocken
mal zu naß
schlechte Erde
wenig Gras.
Boden der nicht gut genug
läßt uns ahnen den Betrug. –
Wir bauen Brücken von
einem zum andern
fühlen die Ohnmacht
beim endlosen Wandern.
Lieber hätt‘ ich die Natur
ohne Monument
„ganz pur“ –
Ich taste mich tiefer ins Dunkel der Schlucht
meine Blicke sie gleiten nach oben —
suchen vergeblich nach Wegen der Flucht —
unter mir brausende Wasser toben.
Wieder ist ein Tag vergangen
niemals mehr kehrt er zurück.
Wie sind wir mit ihm umgegangen —
in Demut, Dankbarkeit und Glück?